Stadtteil Koblenz-Karthause
Über Koblenz-Karthause
Koblenz-Karthause ist der flächenmäßig größte Stadtteil von Koblenz und liegt auf einer Anhöhe südlich der Innenstadt. Das Wohnen „auf der Karthause“ – wie die Einheimischen sagen – bietet eine ruhige Umgebung mit viel Grün und schöner Aussicht über die Stadt. Gleichzeitig genießen Bewohner die Vorteile einer guten Infrastrukturund zahlreicher Freizeitmöglichkeiten direkt vor der Haustür. Kein Wunder also, dass dieser Stadtteil bei Familien, Studenten und Naturfreunden beliebt ist. (Ein ortskundiger Immobilienmakler Karthause kann die vielen Vorzüge dieses Viertels nur bestätigen.)
Im Folgenden erfahren Sie mehr über die Karthause – von der Geschichte des Stadtteils bis zum Immobilienmarkt (Stand 2024/2025) – um Ihnen bei der Einschätzung zu helfen, ob Koblenz-Karthause für Sie der richtige Wohnort ist.
Geschichte des Stadtteils
Die Karthause geht historisch auf ein mittelalterliches Kloster zurück: 1331 errichteten Kartäusermönche hier eine Kartause auf dem Beatusberg, nachdem seit dem 12. Jahrhundert ein Benediktinerkloster bestanden hatte. Der Name „Karthause“ erinnert bis heute daran. Archäologische Funde (unter anderem ein römischer Merkur-Tempel und eine Villa Rustica) zeigen, dass der Bereich schon in der Antike besiedelt war. Mit der Französischen Revolution (1794–1802) endete die Klosterzeit: Die Gebäude wurden aufgehoben und das Gelände ging an Preußen. Im 19. Jahrhundert wurde Koblenz zu einer Festung ausgebaut. Auf dem Bergplateau der Karthause errichteten die Preußen 1822–1827 das Fort Großfürst Konstantin als Teil der Festungsanlagen.
Im 20. Jahrhundert diente das Gebiet zunächst als militärischer Übungs- und Exerzierplatz. Ab 1912 wurde es als Flugfeld genutzt (der Flugplatz Karthause), das bis 1965 in Betrieb blieb. Danach entstand auf dem frei gewordenen Gelände ein neues Wohngebiet: 1968 wurde dort das Gymnasium auf der Karthause eingeweiht. Nach dem Zweiten Weltkrieg wuchs Karthause weiter zur größten Koblenzer Siedlung heran. Heute erinnern Straßennamen und Flurnamen (z.B. Am Beatusberg, Kartäuserallee) sowie einige historische Bauten an die wechselvolle Geschichte des Stadtteils.
Infrastruktur – Verkehrsanbindung und Einkaufsmöglichkeiten
Verkehrsanbindung: Karthause ist gut erreichbar. Mit dem Auto gelangt man über die südliche Umgehungsstraße (B9/B49) in etwa zehn Minuten ins Zentrum von Koblenz. Die Autobahnen A48 und A61 sind in wenigen Fahrminuten zu erreichen. Öffentliche Verkehrsmittel bedienen Karthause mit mehreren Buslinien (z.B. Linien 1, 2 und 12), die den Stadtteil mit Hauptbahnhof, Innenstadt und umliegenden Stadtbezirken verbinden. Der Radweg ins Moseltal ist beliebt: Dank des Gefälles braucht man mit dem Fahrrad nur etwa 15 Minuten ins Stadtzentrum (bergauf entsprechend mehr Zeit).
Einkaufsmöglichkeiten: Am Berliner Ring und in der Potsdamer Straße liegen die Supermärkte REWE, ALDI Süd und Penny, wo man Lebensmittel für den täglichen Bedarf bekommt. Zudem versorgen mehrere Bäckereien (darunter eine Vollkornbäckerei) und Metzgereien die Anwohner mit Backwaren und Fleisch. In den Wohngebieten gibt es weitere kleine Läden: Bekleidungsgeschäfte, Schuhläden, eine Schneiderei, ein Friseur und ein Kosmetikstudio. Ein kleines Einkaufszentrum an der Potsdamer Straße bietet zusätzliche Angebote, und verschiedene Imbissbuden (z.B. Döner, Pizza) runden das Angebot ab.
Ärzte & Apotheken: Für die medizinische Versorgung ist Karthause gut aufgestellt. Im Stadtteil gibt es mehrere Arztpraxen (Hausärzte, Internisten, Kinderärzte, Fachärzte u.v.m.) sowie zwei Apotheken für Medikamente. Bei Bedarf liegen die nächstgelegenen Krankenhäuser außerhalb: In Moselweiß und der Innenstadt finden sich Allgemeinkrankenhäuser und Fachkliniken (zum Beispiel Orthopädie, Frauenklinik, Kinderklinik). So ist eine stationäre Behandlung sichergestellt, auch wenn keine Klinik direkt in Karthause liegt.
Schulen und Bildungseinrichtungen
Die Karthause ist besonders familienfreundlich: Alle Bildungsstufen sind vor Ort vertreten. Es gibt mehrere Kindertagesstätten im Stadtteil, die Betreuung für Kinder ab Kleinkindalter anbieten. Schulisch besuchen etwa alle Grundschüler die zwei Ganztagsschulen in der Karthause. Für ältere Kinder stehen eine Hauptschule und eine Realschule im Stadtteil zur Verfügung. Hinzu kommt das Gymnasium auf der Karthause (offen seit 1968), sodass die meisten Schüler ihre Schullaufbahn komplett im Viertel absolvieren können.
Darüber hinaus befinden sich im Stadtteil das Berufskolleg Julius Wegeler (ein Berufsbildungszentrum für Gesundheits- und Sozialberufe) und die Hochschule Koblenz (Rhein-Mosel-Campus Karthause). Die Fachhochschule, eröffnet 1996, bietet Studiengänge in Ingenieur-, Wirtschafts- und Sozialwissenschaften. Sie zieht viele Studierende und Dozenten an und prägt dadurch den Stadtteil. Das dichte Bildungsnetz (von der Kita bis zur Hochschule) macht Karthause sehr attraktiv für Familien und junge Leute.
Gastronomie
In Karthause gibt es eine bunte Mischung an Restaurants, Cafés und Imbissen für den täglichen Bedarf:
Traditionelle Gaststätten: Ein bekanntes Beispiel ist das Brauhaus „Deutschie – Zur alten Brauerei“ mit deutscher Küche und eigener Bierbrauerei. Auch das Forsthaus Remstecken ist beliebt – ein Restaurant mit Biergarten am Waldrand (Wild- und Frischgerichte). Beide bieten rustikale Speisen und gemütliche Atmosphäre.
Internationale Küche: Mehrere Restaurants und Imbisse bieten Pizza, Pasta und andere mediterrane Speisen; ein griechischer Imbiss und eine Pizzeria sind vor Ort. Chinesische bzw. asiatische Küche findet man in einem chinesischen Restaurant und Sushi-Bars. Kleine Bistros und Imbissläden (z.B. Döner, Currywurst, Sushi-Imbiss) versorgen die Bewohner mit schnellen Mahlzeiten.
Cafés & Bäckereien: Einige Cafés mit Sitzgelegenheiten laden zum Kaffee und Kuchen ein. Eine Auswahl an Bäckereien mit Vollsortiment (Brötchen, Backwaren, Kuchen) ist vorhanden. In der warmen Jahreszeit nutzen viele einheimische Familien die nahegelegene Eisdiele.
Biergarten und Volksfest: Das idyllische Gelände um das Forsthaus bietet im Sommer einen Biergarten unter Bäumen. Ein besonderes Highlight ist die Karthäuser Kirmes (letzte Augustwoche): Ein traditionelles Volksfest mit Fahrgeschäften, Live-Musik und einer großen Auswahl an Imbiss- und Süßwarenständen. Diese Kirmes, veranstaltet vom örtlichen Karnevalsverein, lockt jedes Jahr viele Besucher aus dem Stadtteil an.
Insgesamt ist die Auswahl in Karthause gemütlich und reicht für den täglichen Bedarf. Für ein größeres Gastronomie- oder Unterhaltungsangebot reist man mit Bus oder Auto in wenige Minuten in die Koblenzer Innenstadt.
Freizeit- und Erholungsangebote
Karthause bietet vor allem Natur- und Sportmöglichkeiten in Hülle und Fülle:
Wald & Erholung: Südlich grenzt das große Naherholungsgebiet Remstecken an den Stadtteil an. Es ist Teil des Koblenzer Stadtwaldes mit alten Buchen, Nadelwäldern und Wiesen. Ein weit verzweigtes Netz an Wander- und Radwegen führt durch dieses Gebiet. In der Wald-Ökostation können Kinder und Erwachsene Wissenswertes über Ökologie und Forstwirtschaft lernen. Ein Highlight ist der Wildpark am Forsthaus Remstecken: Hier gibt es umzäunte Gehege mit heimischen Tieren (z.B. Rotwild, Sikawild). Dieser familienfreundliche Park ist ein beliebtes Ausflugsziel. Entlang der Waldränder laden Wege zum Joggen, Spazierengehen und Fahrradfahren ein.
Spielplätze & Parks: Im Wohngebiet von Karthause gibt es viele Spielplätze für Kinder (Schaukeln, Kletteranlagen, Sandkästen). Diese sind gleichmäßig verteilt und oft in Laufnähe zu den Wohnhäusern. Kleine Parkanlagen und Grünflächen zwischen den Straßen bieten Raum zum Spazieren und Verweilen.
Sportanlagen: Sportlich Aktive nutzen den öffentlichen Kunstrasenplatz an der Simmerner Straße (mit Flutlicht) zum Fußballspielen. Eine Sporthalle und Tennisplätze ergänzen das Angebot. Vereine bieten Gymnastik, Basketball, Volleyball und andere Sportarten an. Auch ein Bouleplatz und Tischtennisplatten sind vorhanden. Fitnessstudios und ein Turnverein stehen für Körperertüchtigung zur Verfügung.
Vereinskultur: Das Vereinsleben ist sehr aktiv. Zu den Vereinen gehören traditionelle Schützen- und Karnevalsvereine, Sportclubs, Musik- und Kulturvereine sowie ein Schützenmusikzug. Alle Altersgruppen finden Anschluss – vom Fußball-Nachwuchs bis zur Senioren-Gymnastik. Regelmäßig gibt es Vereinsveranstaltungen, die das Gemeinschaftsgefühl stärken.
Sonstige Freizeit: Radfahrer und Jogger sind in Karthause gut aufgehoben, auch wegen der nahegelegenen Hügel. Für Hundebesitzer bieten Waldwege täglich Auslauf. Für Wassersport (Bootfahren, Paddeln) sind Rhein und Mosel in wenigen Minuten erreichbar. Die Kombination aus guter innerstädtischer Erreichbarkeit und direktem Anschluss an die Natur macht den Reiz von Karthause aus.
Immobilienangebot und aktuelle Immobilienpreise (Stand 2024/2025)
Karthause ist ein begehrtes Wohngebiet mit vielfältigen Wohnformen:
Wohnformen: Vorherrschend sind Einfamilien- und Doppelhäuser mit eigenem Garten, zumeist Bauten aus den 1960er–1980er Jahren. Daneben gibt es Reihenhaus-Siedlungen, kleinere Mehrfamilienhäuser und einige neuere Wohnanlagen. In den 1990er Jahren entstand ein größeres Neubauviertel auf dem ehemaligen Flugfeld-Gelände. Die Straßennamen (z.B. Zeppelinstraße, Kaiser-Wilhelm-Straße) spiegeln diese Entwicklung wider. Insgesamt überwiegt familienfreundliches Wohnen mit viel Grün rund um die Häuser.
Marktsituation: Die Nachfrage nach Immobilien ist hoch, da Karthause viel Wohnqualität bietet. Durchschnittlich liegen die Kaufpreise über dem Koblenzer Mittel. Mitte 2022 wurden für Einfamilienhäuser Quadratmeterpreise um ca. 3.800–4.200 € erzielt, für Eigentumswohnungen etwa 2.600–3.200 € pro Quadratmeter. Damit zählt Karthause zu den oberen Preissegmenten der Stadt. In den letzten Jahren sind die Preise spürbar gestiegen – besonders durch Familien und Hochschulangehörige, die hier günstige und gute Wohnlagen suchen.
Angebot: Bauplätze sind knapp. Deshalb wechseln meist Bestandsimmobilien den Besitzer. Neubauprojekte außerhalb der genannten Gebiete sind selten. Für Käufer bedeutet das: Qualität hat ihren Preis, aber Wertsteigerungen in Karthause gelten als wahrscheinlich. Die Mietpreise sind ebenfalls recht hoch, was die Nachfrage nach Kaufobjekten anheizt.
Besonderheiten des Stadtteils
Einige Besonderheiten zeichnen Karthause aus:
Flächenmäßig größter Stadtteil: Mit rund 18,9 km² und etwa 11.000 Einwohnern ist Karthause Koblenz’ größter Stadtteil. Die Bevölkerung ist mit ca. 600 Einwohnern pro km² recht dünn verteilt. Viele Wohngebiete gehen nahtlos in Wald und Wiesen über, was dem Viertel den Charakter eines Vororts verleiht.
Historische Bauwerke: Am nördlichen Rand liegt das Fort Großfürst Konstantin, ein erhaltenes preußisches Festungsbauwerk. Daneben prägen die hohen Backsteinmauern der Justizvollzugsanstalt Koblenz (JVA) das Stadtbild. Der Fernmeldeturm auf dem Kühkopf (382 m Höhe) ist weithin sichtbar und ein lokaler Orientierungspunkt. Auch das Hauptgebäude der ehemaligen Flugleitung (an der Simmerner Straße) erinnert an die militärische Vergangenheit.
Natur- und Waldgebiet: Ein großer Teil des Stadtteils besteht aus Waldflächen. Das Naherholungsgebiet Remstecken mit Wanderwegen, Teichen und dem Wildpark ist Teil des Stadtwalds. Ein Vorteil ist, dass Bewohner sozusagen einen Wald direkt vor der Haustür haben – ein seltenes Merkmal in einer Großstadtlage.
Brauchtum und Gemeinschaft: Die Karthäuser legen Wert auf Tradition. Die Karthäuser Kirmes (Ende August) und Karnevalsumzüge gehören zum Selbstverständnis. Viele Vereine pflegen lokale Bräuche und Veranstaltungen. Die intensive Vereinsarbeit (Karneval, Schützen, Sport) und gemeinsame Feste stärken das dörfliche Miteinander – eine Besonderheit in einem so großen Stadtteil.
Ausblick und Panorama: Durch die Hanglage genießt man von vielen Orten aus eine schöne Aussicht auf Koblenz, den Rhein und die Mosel. Insbesondere bei Sonnenuntergang oder abends mit dem Blick auf das illuminierte Deutsche Eck schätzen die Bewohner diese Aussicht.
Fazit: Für wen ist Koblenz-Karthause besonders geeignet?
Karthause ist ideal für Menschen, die Ruhe und Natur mit guter Infrastruktur verbinden möchten. Familien profitieren von zahlreichen Schulen, Kindergärten und großzügigen Spielplätzen. Senioren genießen die ruhige Nachbarschaft bei gleichzeitig kurzen Wegen zu Ärzten und Einkauf. Studenten und Hochschulpersonal schätzen die Nähe zur Hochschule Koblenz und das oft günstigere Wohnungsangebot. Naturfreunde und Sportler lieben die unmittelbare Nähe zu Wald und Wildpark.
Eingeschränkt geeignet ist Karthause für alle, denen ein dichtes Stadtleben oder ausgedehnte Fußgängerzonen wichtig sind – dafür fährt man leicht per Bus oder Auto ins Zentrum. Wer hingegen ein ausgewogenes Leben zwischen Stadt und Wald sucht und Wert auf hohe Lebensqualität legt, ist in Karthause bestens aufgehoben.